Der Tanzabend ALL WE SEE vereint drei unterschiedliche, für sich stehende Choreographien, die auf feinfühlige Weise in die Tiefe der Seele von Edgar Allen Poe entführen. Seine Kurzgeschichte DER UNTERGANG DES HAUSES USHER verdichtet Geisteskrankheit, Opiumrausch, "Lebendigbegrabensein", Auferstehung von Totgeglaubten, Liebe unter Verwandten und das Sterben schöner, junger Frauen zu einem Kaleidoskop seltsamster und mysteriöser Ereignisse. Sie ist die Inspirationsquelle für eine tänzerische Geisterwelt um Wahnsinn, Tod und von Phantomen geplagte Wesen. ALL WE SEE nähert sich aus verschiedenen Blickwinkeln an die von morbider Schönheit geprägten Wechselwirkungen von Mensch und Raum.

Choreographie: Tarek Assam (SIMILITUDE), Jacek Przybyłowicz (MYSTIC VAPOR), James Wilton (THE FRAIL)
Musik: Alan Parsons
Bühne und Kostüme: Katja Wetzel
Licht: Carsten Wank
Dramaturgie: Maite Beisser
Choreographische Assistenz: Bärbel Stenzenberger
Ausstattungsassistenz: Milena Kubicka
Fotos: Rolf K. Wegst
Premiere: 8. Oktober 2016 | Großes Haus | Stadttheater Gießen

„Wenn Sven Krautwurst als Roderick Usher in seiner Zwangsjacke zittert, zieht er alle Blicke auf sich. Seine Dynamik wirkt explosiv und verblüfft ein ums andere Mal. Allein die athletische Magdalena Stoyanova kann dem Derwisch paroli bieten, die Übrigen bilden das homogene Körpergewusel drum herum, das sich ergänzt und abstößt, liebt und hasst, träumt und zehrt. Das hat Klasse."
Merz, Gießener Allgemeine Zeitung, 10. Oktober 2016

„Das Ergebnis ist der dreiteilige Tanzabend "All we see", der für kräftigen Beifall des Publikums sorgte. Kein Wunder, denn die Künstler haben mit dem Ensemble der Tanzcompagnie einen Dreiteiler geschaffen, der mit emotional dichter Atmosphäre, akrobatischen Elementen und prickelnden Bildern betört. Um es so zu sagen: Ein weiterer Triumph der Compagnie, der Poe im besten Sinne fühlbar macht."
Stephan Scholz, Gießener Anzeiger, 10. Oktober 2016

„Alle drei haben großartige Gruppenbilder erarbeitet, die in wechselnden Reihen oder im Kreis, als arabeske Girlande oder amöbenhaft sich bewegende Strukturen gestaltet sind. Die Tanzcompagnie Gießen zeigt eine ausgezeichnete Ensembleleistung, die neuen, sehr jungen Tänzer zeigen erstaunliche Präsenz, auch in den Gruppenszenen."
Dagmar Klein, tanznetz.de, 9.10.2016
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