Im Mittelpunkt stehen satirische Texte von François Villon, rezitiert von Klaus Kinski. Kinskis komplexe Persönlichkeit - seine Wutausbrüche und fast schizophrene Hin- und Hergerissenheit sind legendär. Seine Art des Rezitierens schafft in Kombination mit der derben Sprache der Satire eine Folie, mit der Massimo Gerardi die Themen Liebe, Enttäuschung und Hass in die Sprache der Bewegung transferiert. Er hinterfragt geltende gesellschaftliche Ideale, indem er unangepasste TänzerInnen auf dem schmalen Grat zwischen Akzeptanz und Ächtung agieren lässt: Ein Tanzabend über Provokationen, Anklagen und Augenzwinkern - gewürzt mit einer Prise Erotik und einer gehörigen Portion Ironie.

Choreographie: Massimo Gerardi
Text: Kinski spricht Villon
Musik: CoH
Bühne: Katja Wetzel
Kostüme: Anika Klippstein
Dramaturgie: Maite Beisser
Choreographische Assistenz: Bärbel Stenzenberger
Ausstattungsassistenz: Milena Kubicka
Fotos: Rolf K. Wegst
Premiere: 1. Juni 2017 | taT-studiobühne | Stadttheater Gießen

„Der Rhythmus rotiert und geht mit Kinskis Rezitationskonvolut eine treibende Symbiose ein, die von den sieben Tänzern konzentriert in Vehemenz verwandelt wird."
Manfred Merz, Gießener Allgeneine Zeitung, 3. Juni 2017

„Tanzabend der Extreme"
„Trotzdem ließ die Choreografie von Massimo Gerardi so manchen Besucher im "taT" die Luft anhalten, ob der Drastik in der Darstellung. Eine enorme Leistung der vier Tänzer und drei Tänzerinnen von der Tanzcompagnie Gießen."
Dagmar Klein, Wetzlarer Neue Zeitung, 3. Juni 2017

„[ ...] die Kraft des Tanzes geht über die Konnotationen des Textes hinaus. Es sind am Ende die so kraftvollen und dennoch verletzlichen [...] Tänzer [...], die diesen Tanz vagen auf dem schmalen Grat der Grenze zwischen Anerkennung und Ablehnung, zwischen Annahme und Vernichtung"
Boris Gruhl, Musik in Dresden, 8. Juni 2017

„Sowohl Sven als auch seine Gespielen oder sein Opfer geben sich offenbar diesem Spiel gerne hin [ ...], es gibt gute, spannende Choreografie - mal verspielt, mal richtig bösartig."
Günter Pick, tanznetz, 9. Juni 2017
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